Ganz in der Tradition des großen Welt-Verstehers und Whisky-Händlers Horst Lüning, dessen Interpretation der Krim-Krise nunja…etwas eigenwillig ist, haben auch wir unsere ganz eigene Theorie. Und die ist ganz einfach: Die Russen haben es auf Krim-Sekt und Krim-Vodka abgesehen! Letzterer wird unter anderem von Mernaya in Simferopol gebrannt. Wie unser nachfolgender Test beweist, ist es gar kein schlechter Tropfen! Allerdings: Das hätten die Russen auch billiger haben können. Im russischen(!) 24h-Supermarkt hier in Berlin war der Vodka vor kurzem zum Schnäppchenpreis von nur 6 Euro pro Halbliterflasche zu haben.
Der ukrainische Stolz: Mernaya
Fast schon ungewöhnlich für eine Vodka-Flasche verzichtet Mernaya auf den Sowjetstern. Man hat sich offenbar losgesagt, unabhängig gemacht vom vergangenen Imperium. Ein ukrainisches (?) Schriftzeichen wird umrahmt von dem Slogan “The Measure of Success”. Der Maßstab des Erfolgs also. Vielleicht ist Mernaya ein Vodka für Geschäftsleute, die am integrierten Milliiter-Maßstab auf der Rückseite der Flasche ablesen können, ob ein Business von Erfolg gekrönt war. Verschiedene ISO-Siegel an der Seite des Etiketts sollen vermutlich die Einhaltung internationaler Vodka-Standards anzeigen. Stolz wird an mehreren Stellen darauf verwiesen, dass Mernaya in der Ukraine destilliert und abgefüllt wird. Ob Mernaya diese Gestaltung jetzt wohl ändern muss?
Milchfiltriert für größere Reinheit
Ähnlich wie Vodka Parliament, den es in vielen Supermärkten gibt, setzt auch Mernaya auf eine Milchfilterung. Dem Vodka wird gegen Ende der Produktion eine gewisse Menge Milcheiweiß zugegeben, die während des folgenden Gerinnungsprozesses schädliche Stoffe aus der Spirituose aufnehmen soll. Das Milcheiweiß wird anschließend abgeschöpft und der milchgereinigte Vodka in Flaschen abgefüllt. Dieses Verfahren soll für eine hohe Reinheit des finalen Produktes sorgen und wird vor allem bei Premium-Vodkas eingesetzt.
Unsere Verkostung des Vodka Mernaya
Wie riecht er?
Wie zuletzt beim Bazic Vodka aus Hamburg gilt natürlich auch hier, dass ein guter Vodka dem Prinzip nach eigentlich nach möglichst wenig riecht und schmeckt. Das trifft auch auf den ukrainischen Mernaya zu: Klar, rein mit einem Hauch Getreide. Dann kommt der Alkohol stark nach, ohne dabei jedoch fuselig zu riechen. Das macht Hoffnung auf einen weichen Geschmack.
Wie schmeckt er?
Mit seiner fast sommerlichen Leichtigkeit setzt der Mernaya die Messlatte gleich hoch an. Der Vodka wirkt frisch und spritzig, überrascht mit feiner Zitronennote. Es folgt etwas Getreide, eine angenehme Mischung. Mit leichter Bitterkeit verabschiedet sich der Mernaya mild und elegant. Ein gelungenes “Wässerchen” aus der Ukraine!
Unser Frosttest
Hier gibt sich der Ukrainer keine Blöße: Auch nach über 48 h in unserem minus 18 ° C kalten Gefrierschrank bleibt Mernaya schön flüssig. Wie bei vielen Vodkas empfehlen wir, ihn eher kühl zu trinken, damit die getreidigen Aromen nicht zu “breit” werden und den Genuss schmälern.
1 Kommentar
Meine Freunde, Mernaja ist ganz interessant, die Geschichte und Impression ohne Nebenwirkungen.